Meran: Blüten, Kitsch und Sahnetorte

Durch die Gärten von Schloss Trauttmansdorff in Meran

Irgendwann kommt der Moment, in dem dir bewusst wird, wie sehr du deiner Mutter gleichst. Spätestens dann nämlich, wenn dir Dinge gut tun, die du bislang an ihr spießig fandest. Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff sind so ein Ort, der diesem Moment Vorschub leistet. Und das ist gut so. Auf nach Meran.

Meran? Meran! Eine Stadt, die den Tourismus atmet und die ihre Sissi-Historie feiert, in der Alpen und Palmen Nachbarn sind und in der sogar eventuelles Regenwetter dir nicht die Stimmung verhagelt. Wir waren in letzter Zeit ziemlich oft hier. #ausGründen
Wir finden, dieser Ort kann noch ein paar mehr Menschen U-50 vertragen. Deshalb wollen wir gern mit Schwärmerei Überzeugungsarbeit leisten.

Schwärmerei, go!

  • Ab Meran lässt sich prima in den einzigartigen Meraner Höhenweg einsteigen: Hier unser 6-Tage-Tour-Bericht und eine Etappe als Tagesausflug.
  • Mit dem Rad in die Vinschgerbahn, hoch bis Mals und dann das Vinschgau entlang zurück durch Apfelplantagen bis nach Meran radeln.
  • Ab Meran in eines der sechs Messner Mountain Museen aufbrechen.
  • Einen Tag Entspannen in den Meraner Thermen.
  • Und auf jeden Fall durch die Gärten von Schloss Trauttmansdorff schlendern. Hier gedeihen Blumen, Bäume und Sträucher aus der ganzen Welt. Kakteen und Palmen, Ahorn und Kiefer, Sonnenhut und Rose. Für diejenigen, die schon das Überleben der Yukka-Palme im heimischen Wohnzimmer als persönliche Herausforderung betrachten, ist schnell klar:  Was hier im Schlossgarten sprießt, das ist große Handwerkskunst.

Angelegt ist der 12ha Garten entlang von Pfaden, Treppen und schmalen Wegen, verzweigt über 100 Meter auf- und abwärts. Hier kann also auch für die anstehenden Almenwanderungen oder Höhenweg-Ausflüge trainiert werden. Wir lieben besonders den Japanische Garten mit seinen filigranen Gewächsen und die Sahnetorte im Café kann auch einiges, das Panorama selbstredend.

Wir möchten aber auf keinen Fall, dass ihr das Touriseum aus Zeitmangel verpasst. Das wäre ein Fehler! Denn … (weiter geht’s unten).

 


Das Touriseum ist im Schloss selbst untergebracht und wirklich eine sehr, sehr positive Überraschung. Ihr erfahrt aus Interviews mit mehreren Generationen von Hoteliers, wie sich der Tourismus in Südtirol über die vergangenen 200 Jahre entwickeln konnte und welche entscheidende Rolle dabei die Südtiroler Familien gespielt haben – und bis heute spielen.

Für das Touriseum solltet ihr euch mindestens drei Stunden Zeit nehmen, um alle Geschichten und Berichte, Filme und Exponate studieren und begreifen zu können. Ihr geht hier auf eine Zeitreise durch eine einmalige Ferienregion, die sich bis heute vor allem von seinen Gästen ernährt – und das tatsächlich beispielhaft drauf hat, wie wir finden. Applaus für das Willkommen in Südtirol, wo sich schon unsere Großmütter und Mütter wohlgefühlt haben. Jetzt auch wir!

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Ein Kommentar Gib deinen ab

  1. Michael Ilg sagt:

    Sehr, sehr treffend beschrieben, ich finde, je älter ich werde, umso sentimentaler . Insofern trifft das auch af mich zu. Das Touriseum ist das krönende Highlight von alledem, und von Höhenflügen (Gustav Thöni) bis hin zum Totalabsturz(Hotelprojekt- Manager) über alle Höhen und Tiefen des Traditionalismus (oh__Hoppla, da versteckt sich ja das _anhängsel ismus..) wir dnichts ausgespart::: wir haben es sehr genossen.

    Gefällt 1 Person

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