Ein Kajakkurs auf dem Wildwasser?! Das sortiert deine Komfortgrenze. Mir ist das nicht leicht gefallen. Es war toll!

Warum fällt es mir so schwer? Verdammt! Warum den ganzen Tag dieser Fluchtreiz? Ich rede mit meinem Kurskollegen Peter am dritten Tag darüber. Auch er ist das erste Mal mit dem Kajak auf dem Wildwasser. Er kentert und zweifelt auch – so wie ich – nicht nur ein Mal.
Die Komfortzone von gestern
„Wir sind es wohl nicht mehr gewohnt etwas nicht sofort zu können“, sage ich. Scheitern, aufstehen und nochmal von Vorn. Wann war das zuletzt? In der Fahrschule? Nach der Abschlussprüfung? Die Kinder im Kinderkurs haben sogar Spaß am Fehler machen. „Wir aber wollen wohl einfach sofort den Erfolg sehen“, schätzt Peter.

Wir lachen beim Gruppenfoto. Beim Paddeln aber zeichnet sich die Konzentration ins Gesicht. Es ist einfach Arbeit. Ich kämpfe mit Strömung und Wellen, überwinden meine Furcht beim Traversieren von einem Ufer zum gegenüberliegenden, lasse mich auf das Risiko ein dem Fluss zu gehören.
Mut zum Risiko
Am Abend sitze ich dann mit den anderen Paddlern erschöpft und zufrieden beim gemeinsamen Essen. Und jetzt bin ich doch irgendwie frohmütig. Dass ich meinen Schweinehund an die Kette gelegt habe. Meine Komfortgrenze ist neu sortiert. Mein Möglichkeitenradius weitet sich.
Auch dank Jannis und Niklas. Unsere beiden Kursleiter sind Profis und in Sekunden parat, wenn einer von uns die einstudierte Theorie vergisst und sich ganz praktisch dem Wasserlauf ergeben muss. „Kentern gehört dazu“, sagen sie und auch die anderen aus dem Fortgeschrittenen-Kurs bestätigen das – und die kentern sogar noch öfter als wir Anfänger. „Das ist eben Teil der Übung“, sagen sie und meinen das wohl ermunternd.
Wir sind perfekt ausgerüstet, werden jeden Morgen kurzweilig unterrichtet und ausreichend eingewiesen, paddeln nur in seichtem, ruhigeren Wasser der Soca. Trotzdem geht mir der Puls, tagtäglich. Vor dem Kurs, weil ich Schiss hab, nicht schnell genug die Spritzdecke vom Boot reißen zu können oder meine sperrigen Beine festhängen. Die Phantasiemaschine läuft. Fragt nicht!
Nach dem Kurs geht mein Puls immer noch. Weil ich voller Adrenalin gepumpt bin, froh, die letzten Stunden überstanden zu haben. Langsam kommt da vielleicht auch Freude auf. Oder Stolz? Sowas.

Trotzdem. Am vorletzten Tag wurde ich schwach. Da wollte ich keinen Kajak-Kurs in Slowenien mehr. Der Schweinehund hatte laut gebellt. „Du hast gestern nochmal einen richtigen Sprung gemacht, bist sicherer geworden. Wäre doch schade jetzt aufzuhören“, sagt mein Kursleiter Jannis da. Das stimmt. Grübel! Denk!
Also komme ich doch nochmal mit aufs Wildwasser. Auf andere zu hören und ihrer Erfahrung zu vertrauen, das legt unberührte Wege frei. Gehört, getan. Und gekentert. Egal.
Abenteuer Wildwasser
Hinter mir liegen sechs Tage Abenteuer an der wundervollen Soca, umgeben von grünen Wiesen und kahlen Bergen, dazu entspannte Menschen mit Lust auf Draußensein und Durst nach einem kühlem Bier zum Abschluss des Kurstags. Die Kursleiter mit endloser Geduld und vertrautenschaffender Kompetenz. Das war aussergewöhnlich! Neu! Tat gut!!!
Jetzt kann ich bei WWM Fragen zu Kehrwasser lösen oder erklären, warum der Baum dein Feind, der Stein dein Freund ist. Solche Dinge. Bei outdoordirekt könnt ihr den Wildwasser-Kurs buchen und euer ganz eigenes Abenteuer lösen.
Neben Wildwasser, Kentern und Kontrollverlust war da dann noch das Equipment. Das soll nicht unerwähnt bleiben. Ist ja ein großer Bestandteil der ganzen Wildwasser-Kajak-Experience: Schicht um Schicht am ganzen Körper dicht und eingepackt, dann alles zum Wasser fahren und ans Ufer tragen.
Sport ist das. Weit mehr als nur für deinen Körper.
–> Enthält Werbelinks, ist aber keine Werbung. Ich habe kein Honorar oder Rabatte bekommen. Ich habe einfach gebucht und teilgenommen und das hier ist mein Bericht. Vielleicht sehen wir uns in einem See-Kajak wieder?
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