In Istrien, wo im Sommer vieles viel zu voll ist – die engen Altstadtgassen, die schmalen Strände, die Konobas – bei Rovinj, wo die Campingplätze am größten sind, da haben Nataša und Zoran 2017 ihren kleinen Campingplatz eröffnet.
Warum seid ihr auf die Idee gekommen, einen Campingplatz zu gründen?
Nataša: Das war eine Eingabe (lacht). Und es war ein Risiko. Ich musste ja meinen Job kündigen.
Was hattest du vorher gemacht?
Nataša: Ich war die persönliche Assistentin eines Küchenchefs, der drei Küchen geleitet hat. Gecampt habe ich vorher nie. Letztes Jahr konnten wir dann eröffnet. Das ist also unsere zweite Saison jetzt. Seit 2001 arbeite wir daran den Platz aufzumachen. Es gab aber lange Zeit Probleme, unter anderem mit dem großen Campingplatzbetreiber nebenan.
Das Gelände hier gehörte euch schon immer?
Nataša: Ja, es gehörte dem Großvater meines Partners Zoran. Wir haben immer hier mit den Kindern Zeit verbracht, haben gespielt, gelesen. Es war immer ein besonderer Platz hier in der Natur für uns. Wir haben uns so wohl gefühlt. Damals hatten wir hier noch keinen Strom und kein fließendes Wasser (lacht).
Und heute teilt ihr diesen besonderen Ort mit vielen anderen Menschen …
Nataša: Das freut mich sehr. Denn das ist das Schöne an dieser Arbeit, auch wenn es 24/7 ist, dass so viele interessante Menschen zu uns kommen. Vielleicht gerade deshalb, weil wir ein Campingplatz sind, der nicht so groß ist wie die anderen hier in Istrien. Manche Gäste kommen sogar schon zum zweiten Mal. Das ist toll. Das macht mir Freude!
Ihr hattet sogar eine kleine Filmvorführung, die ich leider verpasst habe.
Nataša: Ja. Das war die Idee eines Gastes hier auf dem Campingplatz. Er macht Dokumentarfilme und hat gefragt, ob er den Film hier zeigen kann. Na klar, haben wir gesagt.
Auch in eurer Campingbücherei findet man Überraschungen. Zum Beispiel das Buch von Julia Norouzi über Milli Bau, die in den 1950er Jahren allein mit dem Bulli die Seidenstraße gefahren ist.
Nataša: Dieses Buch ist ein Geschenk der Autorin. Sie war bei uns zu Gast und hat es mit einer Widmung hier gelassen.
Wenn du jemandem einen Rat geben solltest, der auch einen Campingplatz aufmachen möchte, wie wäre der?
Nataša: Don’t be greedy! Sei nicht geizig! Wir haben hier ein ziemlich großes Gelände. Aber wir wollen nicht mehr als 32 Plätze darauf anbieten. Uns ist wichtig, dass unsere Gäste Raum haben und sich wohl fühlen.
Am Platz werden Mountainbikes verliehen. Was gut ist. Denn mindestens zwei der ausgeschilderten Routen führen direkt am Platz vorbei.
„Not just a camp. An experience to remember“ steht auf der Homepage. Es ist erst die zweite Saison von „Val Vidal“ und es gibt schon Stammgäste. Ich könnte eine davon werden. Ab 2019 soll es auch Essen am Platz geben, sagt Nataša. Das kann lecker werden, denn ein sehr süffiges Pale ale aus Istrien gibt es schon, frisch aus der Zapfanlage.
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